Presse-News-Infos
Neuer Putz für das Brandner Schloss Von Herbert Scharf - Frankenpost 28.09.2013
Notsicherung am Brander Schloss - Erster Bauabschnitt gestartet - Erhaltung des Turms an erster Stelle Von (lj) - Der Neue Tag 10.10.2013
Sanierung kann beginnen - Arbeiten am Turm dauern bis nächstes Jahr Von Christopher Michael
Frankenpost 11.10.2013
Sanierung des Schlosses startet Von Peggy Biczysko - Frankenpost 16.11.2013
Bilder vom Turm im eingerüsteten Zustand - click

Grosse Pläne für das Brander Schloss
Förderzusage - Verein »Markgraefliches Collegium Historiae« beginnt mit der Sanierung des Gebäudekomplexes.
Von Richard Ryba - Frankenpost 6.12.2007
Brand/Marktredwitz Die Geschichte des Schlosses in Brand reicht bis ins finstere Mittelalter zurück - die Zukunft könnte glänzend werden: Nur wenige Wochen, nachdem der Verein »Markgraefliches Collegium Historiae« das Schlossareal in Brand erworben hat, ist ein wichtiger Schritt für die Sanierung des Schlosses getan: Die Vereinsvorsitzenden Joachim Rohrer und Bernd Hofmann haben von Dr. Egon Johannes Greipl, Generalkonservator des Freistaats Bayern, die Mitteilung erhalten, dass die Gebäudeuntersuchungen mit einer hohen Summe gefördert werden.
"Wir haben den ersten und wichtigsten Meilenstein erreicht", freut sich Rohrer. Denn wenn es Geld für die Voruntersuchungen gebe, dann könne man auch weiterhin mit einer Förderung der Sanie- rungsmassnahmen rechnen. Die Staatsregierung habe die überregionale Bedeutung des Brander Schlosses erkannt. "Es handelt sich um eines der grössten Sanierungsprojekte in Nordbayern", betont Rohrer.
Erworben hatte der Verein das Schloss vom Bistum Regensburg. Über die Konditionen des Erwerbs schweigt man sich aus. In diesen Tagen wird die Bauvoruntersuchung ausgewertet und ein Nutzungskonzept für die unbewohnbaren Bauteile und eine Kosten-Nutzenstudie für die derzeit bewohnten Teile erstellt. Eine Nutzungsvision haben Rohrer und Hofmann aber bereits: Sie wollen im Schloss ein kulturelles Zentrum schaffen, wobei der Schwerpunkt auf der Historie liegen soll. Bereits im kommenden Jahr soll im Schlosspark ein grosses historisches Fest stattfinden. "Hier wird viel passieren" mit überregionaler Bedeutung, kündigt Bernd Hofmann an.
Die Voruntersuchungen an den Gebäudeteilen sind inzwischen abgeschlossen. "Im allgemeinen sieht es nicht so schlecht aus", sagt Rohrer. Am meisten zu tun gebe es am Turm, an den Dächern, den Fenstern und den nicht bewohnten Teilen. Auch einige "Schandflecke" wie Eternit-Platten an der Fassade gelte es zu beseitigen. Manche innere Bauteile müssen entfernt werden, insbesondere dort, wo früher der legendäre «Brandner Urstoff» gebraut wurde. An der Stelle soll ein Saal entstehen, der für Konzerte genützt werden kann. Auch eine "leistungsfähige Gastronomie" soll im Schloss etabliert werden, so Hofmann. So könnte man beispielsweise in den riesigen Kellerräumen historische Essen veranstalten.
Man werde ab sofort in Zusammenarbeit mit der Stadt Marktredwitz und der Unteren Denkmalschutzbehörde die Sanierungsaufgabe betreiben, so Rohrer und Hofmann. Als Eigenleistung werde der Verein die Parkmauersanierung und die Wiederherstellung des historischen Schlossparks stemmen. Wie hoch die Investitionssumme sein wird, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen so Rohrer. Er geht davon aus, dass die Sanierungsarbeiten "mindestens vier Jahre" dauern werden. Die vier Mietparteien, die im Schloss wohnen, können vorerst bleiben. "Der bewohnte Teil ist der am besten erhaltene", so Rohrer.
Da der Marktredwitzer Ortsteil Brand in das Städtebauförderungsprogramm »Stadtumbau West« aufgenommen worden ist, erhofft man sich auch von dieser Seite Unterstützung. Auch beim bayerischen Landesamt für Umwelt hat man einen "Fuss in der Tür". Schliesslich, betont Rohrer, habe der berühmte Physikprofessor Otto Hahn längere Zeit ein Forschungslabor im Schloss betrieben.
nach oben
Neuer Putz für das Brandner Schloss
Am Montag beginnt die Außenrenovierung des historischen Gemäuers. Auch im Inneren gehen die Arbeiten weiter, und zwar mit der Schlossküche. Brand/Marktredwitz - Seit dieser Woche ist der Turm des Brandner Schlosses eingerüstet. Ab kommenden Montag wird der schadhafte Putz entfernt. Dann soll der Schlossturm mit einem neuen Verputz und einem der Historie angepassten und mit vier Gauben versehenem Dach wieder in neuem Glanz erstrahlen.
Doch auch im Inneren des Schlosses gehen die Bauarbeiten weiter. So mussten in den vergangenen Monaten alle Wasserleitungen komplett erneuert werden. Dabei stießen die Handwerker auf ein altes Fundament in der historischen Küche des Schlosses. "Das Fundament dürfte aus dem 12. Jahrhundert stammen", ist Joachim Rohrer begeistert.
Schließlich steht das 25. Jubiläum des Rawetzer Krippenwegs unmittelbar bevor. Da das Brandner Schloss eine der bedeutenden Stationen ist, sollen die Dammhofer Krippen bis zur Eröffnung des Krippenwegs barrierefrei zugänglich sein. Die Kaminsanierung, die Verlegung der Wasserleitungen und die Kanalarbeiten laufen unter der Ägide der Popp'schen Stiftung ab. Ebenso weitere Arbeiten im Schlosspark und die Erneuerung der historischen Brauwasserleitung. Die Stiftung, so Rohrer, ist Mitglied im Arbeitskreis Oberfränkischer Museen und Sammlungen. Zweiter Vorsitzender Werner Flügel erarbeitet derzeit den Rahmen für die Krippenausstellung im Schloss. Auch die Konzertreihe wird fortgesetzt, versichert Rohrer. Der Schwerpunkt der Stiftungsarbeit aber liege derzeit bei den Restaurierungsarbeiten. |
|
Notsicherung am Brander Schloss
Erster Bauabschnitt mit 733 000 Euro Kosten gestartet - Erhaltung des Turms an erster Stelle
Von (jr) | 10.10.2013 - DER NEUE TAG
"Das Fachwerk am Turm des Brander Schlosses wird derzeit eingehend untersucht. Dazu wurde der Turm eingerüstet", informierte Gerald Braun von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Marktredwitz bei einem Ortstermin mit Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder. Die Sanierungsarbeiten am Schloss beginnen mit der Erhaltung des Turms. Derzeit wird das obere Viertel mit dem prägnanten Fachwerk bauphysikalisch untersucht. Wie Braun mitteilte, sind dafür verschiedene Experten am Werk.
Poröser Putz
Erneuert werden schadhafte Teile des Außenputzes, nachdem dieser bereits sehr porös geworden ist. Bei der Sanierung des Turms werden alle schadhaften Teile beseitigt und ersetzt. Die Arbeiten geschehen in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Marktredwitz und dem Landesamt für Denkmalpflege. Bauherr des gesamten Sanierungsprojekts ist das "Markgräfliche Collegium Historiae" mit seiner Stiftung "Schloss Brand".
Der Verein um Vorsitzenden Joachim Rohrer aus Höchstädt hat das Areal 2007 erworben, um ein mittelalterliches Zentrum in Brand zu schaffen. Ziel der dringend notwendigen Sanierungsarbeiten sei es, das Schloss für die kommenden Generationen langfristig zu erhalten und mit einer sinnvollen Nutzung zu versehen, betonte Rohrer. Er dankte der Stadt Marktredwitz, dass jetzt mit dem ersten Bauabschnitt die Sanierung beginnt.
Tragfähiges Konzept
Die Arbeiten am Schloss werden einige Jahre in Anspruch nehmen. Bereits seit neun Jahren laufen die Bemühungen der Stadt Marktredwitz, zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege ein tragfähiges Finanzierungskonzept auf die Beine zu stellen. 2007 gab es erste bautechnische und statische Untersuchungen im Gebäudekomplex. Auf dieser Basis erstellte das Architekturbüro Plaß ein erstes Konzept zur Sanierung der gesamten Schlossanlage. Wegen der enormen Kosten und des Aufwandes für die Gesamtsanierung wurden die Arbeiten in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt.
Eigenanteil 15 Prozent
Der jetzt gestartete erste Schritt ist mit 733 000 Euro veranschlagt. Zur Finanzierung tragen die Stadt Marktredwitz, der Landkreis Wunsiedel, der Entschädigungsfond des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, die Oberfrankenstiftung, die Bayerische Landesstiftung und die Städtebauförderung bei.
Der Verein "Collegium Historiae" muss letztlich einen Anteil in Höhe von 15 Prozent der Gesamtsumme tragen. Wie Joachim Rohrer weiter mitteilte, hat der Kultur- und Historienverein das Anwesen "Schlosshof 6", die frühere Popp'sche Stiftung, mit in die Stiftung "Schloss Brand" übernommen.

Sanierung kann beginnen - Arbeiten am Turm dauern bis nächstes Jahr
Von Christopher Michael - Frankenpost 11.10.2013 |

Sanierung des Schlosses startet

Der 100 Jahre alte Turm ist völlig marode und wird komplett renoviert. Für weitere Bauten gibt es eine Notsicherung. Die Stadt beteiligt sich mit 42 000 Euro an den Kosten.
Der stark angegriffene Turm des Brandner Schlosses wird innen und außen komplett saniert, während das rechts anschließende Portal-Risalit mit Bauformen des Spätbarock- und Zopfstils nur im Innern gegen Nässe geschützt werden soll. Auch die unansehnliche Wetterwand am Gebäude links des Turms bleibt dem Auge des Betrachters noch einige Jahre erhalten.
Als "historischen Ort, der schon länger in schwierigem Wasser ist", bezeichnet Architekt Gerhard Plaß das Schloss im Marktredwitzer Ortsteil Brand. Was dominant schon weithin sichtbar ist - der Turm - ist der wohl marodeste Teil des ortsbildprägenden Gemäuers. Und obwohl die Kassen der Stadt leer sind, beteiligt sich Marktredwitz mit 42 000 Euro an der Sanierung, die eigentlich noch gar keine richtige ist. Der Verein Markgräfliches Collegium Historiae hat als Bauherr den Antrag gestellt, einige Teile des Schlosses zur "Notsicherung" umgehend instand zu setzen.
733 000 Euro kostet der erste Schritt der Renovierung, bei dem es sich vorwiegend um Zimmermannsarbeiten handelt, wie Plaß in der jüngsten Sitzung des Bauaus- schusses mitteilte.
Einer mächtigen Aufgabe hat sich der Verein Markgräfliches Collegium Historiae unter der Federführung von Joachim Rohrer verschrieben. Das sieht auch Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder so: "Die Stadt hätte sich nicht an der Sanierung beteiligt, hätte es sich hier nicht um eine Notsicherung gehandelt. Auch das enorme private Engagement hat eine Rolle gespielt."
Was es mit der Notsicherung auf sich hat, erläuterte der Architekt den Mitgliedern des Bauausschusses. Ausgerüstet mit den genauesten Erkenntnissen über die zum Teil äußerst schlechte Bausubstanz, erläuterte Gerhard Plaß die ersten Schritte der Sanierung. "Am stärksten ist der Turm in Mitleidenschaft gezogen, zudem der Wintergarten im Haus I des Schlosses und die Schlossmauer. Wir müssen uns außerdem auf das nördliche Portal konzentrieren, das durch Risse gefährdet ist."
Die Brauerei wird laut Architekt erst einmal gar nicht angerührt. "Dort gäbe es so viele Baustellen, dass wir sie gar nicht beheben könnten", stellte er klar. Obendrein seien Teile des Hauses mit Wohnungen und Lagerflächen vermietet.
Während das Dach auf dem Haus II relativ gut sei, gebe es starke Beschädigungen des Daches im ersten Schlossgebäude. Auch wenn der aufgestockte Teil des Turms gerade einmal 100 Jahre alt sei, komme man hier nicht um eine komplette Sanierung herum, "wenn wir ohnehin schon das Gerüst aufstellen müssen, um das Dach dicht zu kriegen". Stark beschädigt sei auch die Fachwerkkonstruktion des Wintergartens - kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert entstanden - auf der zum Dorf gewandten Seite.
Wenngleich die Fassade eine Auffrischung verdient hätte, wird das an den Turm anschließende Portal-Risalit mit seinen barocken Elementen nur gegen die Feuchtigkeit gewappnet. Und auch die daneben liegende Bausünde, die mit Schieferplatten verkleidet ist, bleibt nach Worten des Architekten vorerst unangetastet.
Noch im kommenden Winter soll mit den Innenarbeiten begonnen werden, kündigte Plaß an, der das als Signal für die Bevölkerung Brands wertet, dass es vorangeht. Im zeitigen Frühjahr wolle man den Turm einrüsten, dann folgten Turmdach und Fassade, ehe der Wintergarten und das Portal-Risalit in groben Zügen instand gesetzt werden. "Damit sind die Weichen zum Erhalt des Wahrzeichens von Brand gestellt", freute sich Birgit Seelbinder. Und Stadtheimatpfleger Karl Bröckl lobte den rührigen Verein, "der mit Herzblut hinter der Sache steckt".